Therapiemethoden


Wissenschaftlich fundierte Verfahren

Therapiemethoden

Sämtliche in der Praxis angewandte Therapieverfahren sind wissenschaftlich begründet und von privaten und gesetzlichen Versicherungen anerkannt. Einzelne Zusatzleistungen können nur für Selbstzahler angeboten werden (*)

Psychoanalyse / psychoanalytische Psychotherapie

Die Psychoanalyse ist eine Wissenschaft, die Sigmund Freud zwischen 1890 und 1920 entwickelt hat. Sie erforscht das Erleben und Verhalten als ein Zusammenwirken bewusster und unbewusster Prozesse. Die Psychoanalyse umfasst Theorie, Methode und angewandte Behandlungspraxis. Die Psychoanalyse ist die klassische „Urform“ zahlreicher weiterentwickelter Psychotherapieverfahren im 20.Jahrhundert. Nach über 100jährigem Erfahrungswissen hat sie sich vielfältig weiterentwickelt und zu zahlreichen modifizierten Behandlungsverfahren geführt.

Die Psychoanalytische Grundmethode beruht auf der Erforschung des Unbewussten durch freie Assoziation (die Analysanden äußern Einfälle, Gedanken, Gefühle frei heraus, ohne vorgegebene Struktur oder Einschränkungen, sozusagen „unzensiert“). Der Analytiker analysiert dabei die unbewussten Motive und Hintergründe des dargestellten Erlebens und Verhaltens und gibt diese als „Deutung“ in den gemeinsamen Verstehensprozess ein.

Das Ziel der Psychoanalyse sind das Aufdecken und die Lösung unbewusster Konflikte. Dies verhilft dem Analysanden zunehmend zu konstruktiven und kreativen Verhaltensveränderungen, zu verbesserter Beziehungsfähigkeit sich selbst und anderen Menschen gegenüber und damit zu positiven Persönlichkeitsveränderungen.

Die Psychoanalytische Psychotherapie ist angewandte Psychoanalyse, wie sie im Rahmen der sozialgesetzlichen Vorgaben als Kassenleistung und meist in Anlehnung an diese, auch von Privaten Versicherungen bei entsprechend belegter Notwendigkeit und Indikation (in einem Antragsverfahren nachzuweisen) übernommen wird. Hierbei wird in der Regel von 2-3stündigen Sitzungen in der Woche, die meist im Liegen stattfinden, und einer maximalen Stundenzahl von bis zu 300 Sitzungen ausgegangen.

Psychiater Couch mit Patientin

Tiefenpsychologische Psychotherapie

 Therapie Gespräch mit Patientin

Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie ist eine modifizierte psychoanalytische Behandlungsmethode. Im wesentlichen unterscheidet sie sich von der psychoanalytischen Behandlung durch eine kürzere Behandlungsdauer, weniger Wochensitzungen (1-2) und einer Gesamtdauer von bis zu 100 Stunden in mehreren Verlängerungsschritten. Sie zielt nicht auf eine umfassende Veränderung der Persönlichkeitsstruktur, sondern konzentriert sich auf fokale Konflikt-und Belastungssituationen, die dann unter deutlicher Strukturierung in der Therapie angegangen werden. Der Schwerpunkt der Behandlung liegt hier im gegenwärtigen Erleben des Patienten, wobei durchaus Aspekte aus der Biografie und vergangener Beziehungs- und Konflikterfahrungen punktuell mit ins „Hier und Jetzt“ einbezogen werden.

Wie die psychoanalytische Therapie berücksicht sie die grundlegenden Therapiebausteine (Anerkennung der aktuellen Wirksamkeit früherer Konflikte und Abwehrhaltungen; Bedeutung der Therapeut-Patient-Beziehung unter Berücksichtigung von Übertragung und Gegenübertragung, also des zentralen Beziehungsgeschehens zwischen Therapeut und Patient; Widerstandsphänomene, wie sie im Behandlungsverlauf naturgemäß auftreten).
Tiefenpsychologische Psychotherapie wird durchgeführt als Krisenintervention, als Kurzzeittherapie (etwa 25 Sitzungen) oder Langzeittherapie (bis zu 100 Sitzungen).

Analytische Psychologie (C.G.Jung)

„Die Psychoneurose ist im letzten Verstande ein Leiden der Seele, die ihren Sinn nicht gefunden hat“ (C.G.Jung)

Die Analytische Psychologie wurde von Carl Gustav Jung (1875-1961) begründet und zählt neben der Psychoanalyse Freuds und der Individualanalyse Adlers zu den ursprünglichen tiefenpsychologischen Konzepten.
Jung entwickelt seine Psychologie zunächst als enger Kollege und in freundschaftlicher Beziehung zu Sigmund Freud. 1913 kommt es jedoch wegen unüberbrückbarer Gegensätze in den Konzepten zum Zerwürfnis und Ende der Freundschaft. Eine entscheidende Rolle spielt dabei Jungs erweiterte Vorstellung vom Unbewussten, das er mit einem individuellen und kollektiven Anteil sieht und konzeptualisiert: das kollektive Unbewusste. Er bemüht sich umfangreich, die Existenz, Bedeutung und Psychodynamik der kollektiven archetypischen Dimension des Unbewussten nachzuweisen und zu verstehen. Er macht sich dabei auf die Suche nach dem Ursprung, den Vorläufern und Parallelen in der Kultur- und Menschheitsgeschichte, um seine Vorstellungen der Archetypen und des kollektiven Unbewussten zu erhärten. Ohne diese Urerfahrungen ist für ihn keine Psychologie des Unbewussten vorstellbar.
Jung will dabei umfangreich allen Aspekten, Lebensäußerungen, Bedürfnissen und Wünschen des Menschen gerecht werden. Insofern behandelt die Analytische Psychologie nicht nur seelische Erkrankungen, also das Pathologische, sondern auch die gesunden Anteile der Seele mit ihrem kreativen und entwicklungsförderndem Potenzial.
Ein zentraler Aspekt seiner Persönlichkeitspsychologie stellt das Selbst und seine Individuation dar, also die Weiterentwicklung des Menschen auf ein erweitertes Bewusstsein, eine größere menschliche Reife und ein erschlossenes kreatives Potenzial hin (Persönlichkeitsreifung).
Aus diesen Vorstellungen leitet sich ein integratives Therapiekonzept ab, das neben dem analytischen Aufarbeiten unbewusster Inhalte im klassischen Sinn, also dem Bewusstmachen traumatischer Erfahrungen und Entwicklungskonflikte, die Förderung kreativer Anteile, des schöpferischen Potenzials und damit die Persönlichkeitsreifung zum Ziel hat.
In der Psychotherapie und dem Individuationsprozess geht es darum, bislang unbewusst gebliebene Anteile (Schatten) aufzuspüren, zu verstehen und zu integrieren.
In der therapeutischen Beziehung (Übertragungsprozesse), in schöpferischen Äußerungen wie im Traum oder einer kreativen Betätigung (Malen, Kunst), in den freien Assoziationen und Fantasien kann sich das Unbewusste mit seinem positiven, entwicklungsfördernden Potenzial zeigen und für den Individuationsprozess und der Persönlichkeitsreifung nutzbar gemacht werden.

Die Arbeit mit Bildern und Symbolen im Traum, in Fantasien und im kreativen Gestalten (Kunsttherapie) steht im Mittelpunkt der Analytischen Psychologie.

Psychosomatik

Arzt und Psychotherapeut Dr. med. Wolfgang Roth

Die Psychosomatik ist eine Krankheitslehre, die psychische Einflüsse auf somatische Vorgänge und die Auswirkungen somatischer Erkrankungen auf psychische Prozesse berücksichtigt.

Sie ist die Lehre von körperlich in Erscheinung tretenden Krankheiten, die seelisch bedingt oder zumindest mitbedingt sind. Im engeren Sinne befasst sich die psychosomatische Medizin hauptsächlich mit folgenden Krankheitskreisen: funktionelle Organbeschwerden, vegetative Störungen, Konversionssyndrome. Dazu kommen Krankheiten mit fassbarem Organbefund- und -schädigung: Asthma bronchiale, ulcus duodeni, colitis ulcerosa.

Psychosomatik ist letztendlich Ganzheitmedizin, die sich mit dem Leib-Seele-Problem auseinandersetzt.

Dementsprechend werden in der psychosomatisch orientierten Therapie die Behandlung des Körpers (Somatotherapie) mit psychotherapeutischen Verfahren kombiniert.

Psychiatrie

Psychiatrie ist ein Spezialgebiet der Medizin, das sich der Diagnostik, Therapie und Prävention sowie der Erforschung seelischer Krankheiten widmet. Weil bei seelischen Erkrankungen auch körperliche Störungen auftreten und die Entstehung dieser Krankheiten auf psychische, soziale sowie somatische Bedingungen zurückzuführen sind, berücksichtigt die Psychiatrie psychologische und biologische Bedingungen.
Die Psychopathologie als Teilgebiet der Psychiatrie beschäftigt sich mit der Beschreibung abnormen Erlebens, Befindens und Verhaltensweisen in seinen seelischen, sozialen und biologischen Bezügen.

In der klinischen Psychiatrie steht heute die Psychopharmakologie, also der Einsatz von Medikamenten zur Linderung und Heilung verschiedener Symptome im Mittelpunkt.
Dazu kommen die vielseitigen Möglichkeiten sozialpsychiatrischer Ansätze.

Das therapeutische ärztliche Gespräch, das unterschiedliche Bausteine von Therapiemethoden einschließen kann,  vermittelt zwischen den genannten verschiedenen Therapieansätzen.

Psychotherapeut Dr. Roth im Gespräch mit einer Patientin

 Psychotherapeut Dr. med. Wolfgang Roth im Patientengespräch

Psychiatrische Elemente in der Integrativen Psychotherapie

Die hier vorgestellten und wissenschaftlich anerkannten Psychotherapieverfahren führen in vielen Fällen, für sich angewandt, nicht zu dem gewünschten Ergebnis einer Symptomverminderung und Heilung.
Hier ist es durchaus sinnvoll, ausgehend von der wissenschaftlichen Erkenntnis, dass seelische Störungen auch mit einem Ungleichgewicht rsp.Mangel an bestimmten natürlichen Substanzen im Gehirnstoffwechsel einhergehen, verschiedene Psychopharmaka einzusetzen.

Weitere Bausteine einer psychiatrisch unterstützen Psychotherapie sind Klinikeinweisungen in Zusammenarbeit mit verschiedenen Fachkliniken für psychosomatische und psychotherapeutische stationäre Therapie. In vielen Fällen einer ambulanten Psychotherapie kann es sinnvoll sein, den therapeutischen Ansatz zu vertiefen und damit die vielseitigen Therapieangebote einer Fachklinik zu nutzen, wie sie im ambulanten Bereich nicht umgesetzt werden können (Gruppentherapie, bestimmte Entspannungs- und Meditationsverfahren, Kunsttherapie, Sporttherapie etc.). Besonders das therapeutisch wirksame Milieu in solchen Fachkliniken und die relative Abgeschiedenheit von häuslichen Konflikten und Belastungen können einen erheblichen therapeutischen Fortschritt im Rahmen einer ambulanten Psychotherapie ermöglichen.
Die Praxis verfügt über eine langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit mit psychotherpeutischen Fachkliniken sowie fundierten Erfahrungen in bezug auf Organisation, Kostenübernahme und Einweisungsformalitäten.

Im Rahmen der Psychiatrischen Behandlung und dazu notwendigen Facharztanerkennung (BLÄK) sowie Niederlassung (KVB) können folgende Leistungen angeboten werden:

  • Psychopharmakotherapie
  • Psychiatrische Diagnostik und Befunderhebung
  • Zuweisung zu psychotherapeutischen Fachkliniken mit allen notwendigen Formalitäten
  • Im Rahmen des Psychiatrischen Bereitschaftsdienstes rund um die Uhr gegebener Notfalldienst
  • Begutachtungen für Ämter, Verwaltungen, Arbeitgeber, Versicherungen

Systemische Therapie *

Unter der Systemischen Therapie, auch systemische Familientherapie genannt, versteht man ein psychotherapeutisches Verfahren, das besonderen Wert auf den sozialen Kontext von psychischen Störungen legt. Dabei stehen die Interaktionen der Familienmitglieder und anderer Bezugspersonen im Mittelpunkt. Zu den Methoden zählen System- bzw. Familienaufstellungen.

Paartherapie *

In der Paartherapie stehen die Konflikte und Schwierigkeiten im Mittelpunkt, wie sie sich im Zusammenleben in einer Partnerschaft ergeben können. Das Ziel dieser Therapieform ist die psychologische Aufarbeitung und Überwindung dieser Konflikte. Dementsprechend werden grundsätzlich beide Beziehungspartner in die therapeutischen Sitzungen einbezogen.
Paartherapie kann auf den Grundlagen der analytischen, tiefenpsychologischen und systemischen Therapie erfolgen.

Familientherapie *

Unter Familientherapie versteht man eine Therapieform, bei der die Familie als soziale Gemeinschaft im Zentrum der therapeutischen Arbeit und Intervention steht. Insofern kann sie auch als eine Sonderform der Gruppentherapie angesehen werden. Ziel ist eine verbesserte Beziehungsfähigkeit und damit befriedigenderes Zusammenleben der einzelnen Familienmitglieder. Als wesentliche Methoden im Rahmen der Familientherapie können psychoanalytische, tiefenpsychologische, systemische und humanistische Bausteine eingesetzt werden.

Hypnose

Unter Hypnose versteht man einen, durch bestimmte Reize (z.B. verbale Suggestion) hervorgerufenen Zustand der Bewusstseinsveränderung. Dabei kommt es zu einer Einengung der Aufmerksamkeit, zu einer Einschränkung des Realitätsbezuges, bei gleichzeitig gesteigerter Suggestibilität. Therapeutisch wird die Hypnose meist im Rahmen anderer Therapieverfahren ergänzend eingesetzt. Ziel dabei ist es, unbewusste Erinnerungen wachzurufen, auf psychosomatische Symptome einzuwirken und die Selbstheilungskräfte des Unbewussten zu beleben.

Autogenes Training

Autogenes Training ist eine Selbstentspannungsmethode, bei der durch verbale Affirmation das Wahrnehmen von Schwere, Wärme, Kühle, Atmungserleben, Herztätigkeit und muskulärer Entspannung eingeübt werden kann. Die ersten Sitzungen erfolgen unter Begleitung des Therapeuten, bis die gedanklich vorgestellten „Formeln“ ihre autosuggestive Wirkung entfalten können.